Mittwoch, März 15, 2006

Rundschau Kelheim :: Abensberg stellt sich gegen Rechtsextreme

Nach jüngsten Übergriffen von Neonazis zeigen sich Bürger offensiv Es sind nicht mehr nur laut grölende Glatzköpfe, die die Strömungen nach rechts sehr deutlich machen – immer häufiger verstecken sich Neonazis hinter harmlosen Fassaden. Eine Bürgerinitiative in Abensberg will nun gegen den „braunen Mob“ vorgehen. „Papa, aber ich werde gerade mit der Rettung ins Krankenhaus gefahren. Nazis haben mich zusammengeschlagen.“ Wenn ein Vater einen solchen Anruf von seinem halbwüchsigen Sohn bekommt, ist das zunächst ein Schock. Wenn so etwas zwei oder dreimal vorkommt, dann breitet sich Angst aus. Vorfälle häufen sich In den vergangenen Wochen ist das in der Babonenstadt öfter passiert. Es ist auch vorgekommen, dass neben einem nichts ahnend entlanggehenden Jugendlichen ein Auto hält, plötzlich ein paar Jungs heraus springen und ihn attackieren. Auf einer Versammlung der neu gegründeten „Initiative für ein gewaltfreies Abensberg“ zeigte sich deshalb die allgemeine Besorgnis und der Wille, die Situation zum Besseren zu wenden, sehr deutlich. Ein Zeichen war die große Zahl der anwesenden Kommunalpolitiker, Vertreter von Vereinen, Schulen und Kirchen. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl brachte die allgemeine Stimmung zum Ausdruck: „Wir lassen uns Abensberg nicht kaputt machen!“ Alle waren sich einig: Wegschauen ist Gift und ermuntert die Täter zu weiterer Gewalt. Wenn jemand auf Abensbergs Straßen drangsaliert oder gar tätlich angegriffen wird, solle, ja müsse jeder den Mut haben, einzugreifen.

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