Donnerstag, März 31, 2005
junge welt vom 30.03.2005 - Breites Bündnis gegen Neonazizentrum
Antifaschisten in Baden-Württemberg wollen nicht länger nur reagieren. Kampagne gegen rechte Tagungsräume
Ein breites antifaschistisches Bündnis mobilisiert für den 9. April in das schwäbische Rosenberg, um gegen ein Neonazizentrum im ehemaligen Gasthof »Zum Goldenen Kreuz« im Stadtteil Hohenberg zu protestieren. Der bekennende Nationalsozialist Andreas Thierry hat die Immobilie im vergangenen Jahr gekauft. Offiziell will er dort Wohn-, Lager- und Büroräume bauen. Doch ähnlich dem Heisenhof im niedersächsischen Dörverden scheint es hier um ein Schulungszentrum für Neonazis zu gehen.
Hinter dem Laden steckt die »Bewegung deutsche Volksgemeinschaft« (BDVG). Die straff organisierte BDVG spaltete sich 1999 von der NPD/JN ab und näherte sich dem Spektrum der militanten »freien Nationalisten« an. Als parteiunabhängige Schulungsorganisation betreibt sie einen Verlag mit Versand und gibt vierteljährlich die Zeitschrift Volk in Bewegung heraus. Die BDVG versucht, neue Ortsgruppen auch in Städten zu gründen, aber ihre Strategie zielt vor allem auf eine breite Verankerung auf dem Land. Mit ihrer Strategie der Dauerpräsenz – in den letzten beiden Jahren organisierte die BDVG allein neun Aufmärsche in Schwäbisch Hall – will sie mittelfristig eine Gewöhnung der Menschen an die braunen Umtriebe und langfristig eine rechte Hegemonie in der Provinz erreichen.
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