Donnerstag, März 31, 2005
Frankenpost Online: Angst vor Zuwanderern gibt den Rechten Auftrieb
30 JAHRE NACH FRANCOS TOD Die Spanier sind nicht mehr immun gegen neue rechtsradikale Tendenzen
Ausgerechnet das Land, das bis vor 30 Jahren unter dem „Generalísimo“ Francisco Franco (1939-1975) von einer rechten Diktatur beherrscht wurde, war einer der wenigen Staaten in Europa, in dem rechtsradikale Gruppierungen lange Zeit keine Rolle spielten. (...) Bisher lassen sich rechtsradikale Tendenzen allerdings nicht an Wählertrends festmachen. Die extreme Rechte hat keine Führerfigur wie Jean-Marie Le Pen in Frankreich und keine Partei, die eine Chance hätte, ins Parlament einzuziehen. Die Entwicklung vollzieht sich eher unterschwellig. Nach Erhebungen des staatlichen Forschungsinstituts CIS nimmt der Hass auf Marokkaner und Zuwanderer aus anderen islamischen Ländern zu. 53 Prozent der Spanier meinen, dass zu viele Ausländer in ihrem Lande leben, vor vier Jahren waren es nur 31 Prozent. In Premià de Mar bei Barcelona widersetzten sich die Bewohner dem Bau einer Moschee.
In Spanien war die Bevölkerung – ähnlich wie in Portugal oder Griechenland – auf Grund der Erfahrung mit der Diktatur lange Zeit gegen rechte Tendenzen „geimpft“. Kaum jemand wollte von einem solchen Regime etwas wissen. Rechtsradikale Gruppen wirkten wie Ewiggestrige, die das Rad der Geschichte zurückdrehen wollten.
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