Mittwoch, März 23, 2005
Neue Westfälische: Grinsen nicht vergangen
Neonazi Schönborn zu Geldstrafe verurteilt / "Landser"-Musik vertrieben
Noch Minuten vor der gestrigen Verhandlung im altehrwürdigen Wiedenbrücker Amtsgericht scherzte der Angeklagte mit seinem Begleiter und plauderte wie mit einem alten Bekannten mit dem als Zeugen geladenen Hauptkommissar. Und selbst nach seiner Verurteilung hatte der Angeklagte seinen speziellen Humor nicht verloren. "Schau’n mer mal", antwortete Meinolf Schönborn grinsend auf den eindringlichen Rat der Richterin, sie wolle ihn "hier nicht mehr sehen".
Der vorbestrafte Neonazi aus Herzebrock-Clarholz musste sich wegen eines harmlos klingenden Vorwurfs verantworten: "Fahrlässiger Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz." Konkret ging es freilich um den Vertrieb verbotenen Liedguts der Rechts-Kultband "Landser"; in den Titeln "Kreuzberg" und "Sag mir, wo du stehst" wird zum Rassenhass und zur Vernichtung von Ausländern aufgerufen. CDs dieser erst vor einer Woche vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe als kriminelle Vereinigung eingestuften Gruppe hatte Schönborn, wie er auch nicht bestritt, im Jahr 2003 über seinen Z-Versand an interessierte Kunden verkauft.
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