Mittwoch, März 23, 2005
NETZEITUNG ZEITGESCHICHTE: Stasi wollte verstärkt NS-Verbrechen aufklären
Eine der wichtigsten Abteilungen des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit plante Anfang der Siebzigerjahre den Aufbau einer neuen Abteilung zur Aufklärung und Bearbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.
«Arbeitskonzeption zum Aufbau einer IME-Gruppe im Rahmen der Aufklärung und Bearbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen» ist ein Dokument vom 15. Februar 1972 überschrieben, dessen Hintergründen die Birthler-Behörde derzeit nachgeht. Es stammt aus der Stasi-Hauptabteilung XX, die den Staatsapparat, die Kirchen, den Kulturbetrieb, die Parteien sowie die Volksbildung und die Jugendpolitik zu überwachen hatte. Ihr Bereich erstreckte sich damit auf zentrale Macht- und Oppositionszentren zugleich.
In dem Dokument werden - auf den ersten Blick - spektakuläre Zahlen früherer NS-Funktionäre genannt, die für «Aufklärung und Bearbeitung» in Frage kämen: 3000 SD-Angehörige, 8000 Gestapobeamte und 11.000 Polizisten und Mitglieder von Sonderverbänden, zu denen das MfS «Dokumente und Materialien» besitze, wie die Behörde der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) der Netzeitung mitteilte.
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