Mittwoch, März 23, 2005
Kölnische Rundschau: Propaganda auf dem Schulhof
„Wichtig ist zu wissen, welche Nachrichten hinter den Texten rechtsradikaler Musik stecken“, erläuterte Hans Joachim Stockschläger, Kommunalpolitikgeschäftsführer der Friedrich-Naumann-Stiftung. Über die Gefährlichkeit rechtsextremer Musik informierte er die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Gymnasiums in Erftstadt-Lechenich.
„Es handelt sich um eine Musikszene, die nicht nur Musik macht“, erklärte der 45-Jährige. Das Ziel der Bands sei nicht, Hits zu kreieren. Die Texte sollen vielmehr rechtsextremes Gedankengut verbreiten. Gerade Jugendlichen dient die Musik als Einstieg in die radikale Szene. Und die neuen Anhänger werden immer jünger. Einige Neonazi-Gruppen vertreiben sogar spezielle Lieder für sieben- oder achtjährige Kinder.
Dabei ist die Vorgehensweise erschreckend einfach. Schulhöfe dienen heute als Plattform für die Werbung neuer Anhänger. Potenzielle „Kameraden“ bekommen eine kostenlose CD mit den Worten: „Das ist total angesagte Musik“ in die Hand. „Die Gruppen sind zwar ein bisschen Banane, aber die Mucke ist geil“, versucht Hans Joachim Stockschläger die Masche nachzuahmen. Meist liegt eine Handynummer oder Internetadresse bei, über die weitere Musik erhältlich ist.
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