Montag, April 03, 2006

Lübecker Nachrichten - 150 Rechte und 3000 Gegendemonstranten legten Altstadt lahm

Erst friedlicher Gegenprotest, dann Krawall bei der Neonazi-Demo in Lübeck. 1150 Polizisten sicherten die Stadt ab. Das Protokoll eines Sonnabends im Ausnahmezustand. 10 Uhr: Auf dem Markt formiert sich der Protest. Anhänger der linken Szene, der christlichen Kirchen, der Gewerkschaften und Parteien stehen einträglich nebeneinander, während ein Lautsprecherwagen den Markt mit Reggae-Musik beschallt. Es sind rund 1500 Menschen, die sich zum friedlichen Protest gegen den 'Trauermarsch' der Rechten versammelt haben. Die Polizei ist mit 1150 Beamten im Einsatz, hält sich aber noch am Rande der Veranstaltung auf. 10.52 Uhr: Zur Musik des 'A-Teams' setzt sich der Demonstrationszug durch die Altstadt in Bewegung. Immer mehr Demonstranten schließen sich an. Auch Anhänger des 'schwarzen Blocks', der gewaltbereiten Linken, sind darunter, sowie Demonstranten aus Schweden und Dänemark. Die Polizei geht mittlerweile von rund 2500 Demonstranten aus, die Veranstalter von 4000. 11.45 Uhr: Die Polizei ist mit hunderten Einsatzkräften vor dem Holstentor in Stellung gegangen, der Lindenteller wird abgeriegelt. Auch zwei Wasserwerfer fahren auf. Der Verkehr in der Fackenburger Allee kommt Richtung Altstadt nahezu zum Erliegen. 11.56 Uhr: Rund 1000 Demonstranten haben sich zum Sitzstreik auf der Holstentorbrücke niedergelassen. 'Keine Nazis auf der Altstadtinsel' heißt das Motto. Auch die Demonstranten der Kirche beteiligen sich mit dem Ziel, die Rechten mit friedlichen Mittel aus der Altstadt fern zu halten.

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