Donnerstag, April 06, 2006

Rheinsberg in Brandenburg: Brauner Nachwuchs im Touristenstädtchen - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Tucholsky beschrieb Rheinsberg als Ort der Liebenden. Doch immer öfter steht das Städtchen für Ausländerhass. 31 rechtsradikal motivierte Straftaten zählte die Polizei 2005. Die Bürger wollen sich mit dem Terror der Neonazis nicht abfinden - sie kämpfen um die Gesinnung ihrer Kinder. "Das war ein ganz Lieber", sagt Karin Schwark und blättert in einem Aktenordner mit Zeitungsausschnitten. "Ich kenne Markus seit der zweiten Klasse", so die Sozialarbeiterin der Heinrich-Rau-Schule, "der ist nie negativ aufgefallen." Sie zeigt auf alte Artikel über Demonstrationen und Aufrufe der Rheinsberger gegen Rechtsextremismus. Schwark möchte nicht, dass ihre Stadt als Neonazi-Hochburg gilt, "wir tun doch alles, was wir können." Der 18-jährige Markus soll an den wiederholten Anschlägen auf ausländische Lokale beteiligt gewesen sein. Schwark versteht die Welt nicht mehr. "Ich kenne die Familie, da ist alles in Ordnung, ganz nette und solide Leute." (...) 47 Ausländer, 31 rechtsradikal motivierte Straftaten. 47 Ausländer leben in Rheinsberg, das entspricht etwa einem halben Prozent der Bürger der Stadt, deren herausgeputzter alter Kern jährlich Tausende Touristen anlockt.

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