Mittwoch, August 11, 2004
de.indymedia.org | Stell Dir vor es ist Pressefest...
Das Pressefest der "Deutschen Stimme", einer NPD-nahen Monatszeitung, gehört zu den bestbesuchten rechtsextremen Veranstaltungen des Jahres. Neben der Faszination einer Großveranstaltung hat es auch eine kittende Funktion für die teilweise verstrittene und zersplitterte Szene. Anhänger der NPD und sogenannter "freier Kameradschaften" treffen sich hier ebenso wie Mitglieder und Sympathisanten der DVU und Republikaner. Daneben sind auch regelmäßig Abordnungen aus dem Ausland vertreten. Eigentlich Anlass genug den Nazis kräftig den Tag zu vermiesen.
Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Die "Deutsche Stimme" rief und der braune Mob kam. Dieses Mal waren es an die 4500 Nazis (laut NPD sogar 6900 Teilnehmer), die sich auf den Weg in das sächsische Mücka machten. Bei einer derart hohen Teilnehmerzahl könnte man eigentlich von einer entsprechend hohen Anzahl Gegendemonstranten ausgehen. Leider waren es kaum mehr als einige hundert, dazu kaum organisiert und auch unabhängig voneinander agierend. Der Anteil linksradikaler Kräfte an den Gegenprotesten dürfte kaum einen zweistelligen Prozentsatz erreicht haben.
Stattdessen wurde der Widerstand gegen die Verbreitung der Nazi-Propaganda von eher bürgerlichen Kräften geprägt. Neben der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische-Oberlausitz und anderen christlischen Gruppen sowie der Ausländerbeauftragten des Landkreises waren vereinzelt einige Anhänger vermeintlicher oder tatsächlicher linker Parteien vor Ort.
Die Nazis konnten dagegen auf breitere Unterstützung bauen. Folgende rechtsextreme Gruppierungen zeigten mit Transparenten, Ständen und ähnlichem Präsenz (kein Anspruch auf Vollständigkeit): NPD, JN, NHB, das „Nationale Bündnis Dresden“, das „Aktionsbüro Norddeutschland“, der „Bund freier Jugend“, das „Deutsche Rechtsbüro“, die „Aktion freies Deutschland“, die „Heimattreue Jugend“, die „Kameradschaft Karlsruhe“, die „Hilfsgemeinschaft für Nationale Gefangene“, das „Nationale und Soziale Aktionsbüro Mitteldeutschland“, das „Freie Infotelefon“, das „Nationale und Soziale Aktionsbündnis Thüringen“, der „Club 88“, die „Gemeinschaft Deutscher Frauen“, der „Jugendklub Grünau“, das „Freie Jugendprojekt Berlin“, der „Deutsch-Ungarische Freundeskreis“, der „SC Friedrichroda“, die Nazi-Blätter „Unabhängige Nachrichten“, „Deutsche Militärzeitung“, „Freiheit Wattenscheid“, „Herrlich Herrmannsland“, „Förderturm“, „Unsere Welt“ sowie „Triskele“. Daneben waren noch Vertreter aus dem Ausland, u.a. den USA (sic!!!), Rußland, Kanada, Spanien, Italien, England, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Frankreich anwesend.
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