Dienstag, August 31, 2004
Tagesspiegel: Bezirksamt Mitte genehmigt Grabstein für Nazi-Minister
Fritz Todt war Hitlers Mann für Rüstung. Auf dem Invalidenfriedhof ist sein Name bald wieder zu lesen
Der Invalidenfriedhof in Mitte droht eine Pilgerstätte für Neonazis zu werden. Das Grab des „NS-Reichsministers für Bewaffnung und Munition“ Fritz Todt („Organisation Todt“) wird mit einem Grabstein kenntlich gemacht. Dazu ist vor wenigen Wochen die Genehmigung des zuständigen Grünflächenamtes Mitte ergangen, wie dessen Leiter Harald Büttner gegenüber dem Tagesspiegel bestätigte.
Hintergrund ist ein juristischer Streit mit der Tochter des NS-Funktionärs. Sie hatte beantragt, auf dem Grab einen so genannten „Grabrestitutionsstein“ niederlegen zu dürfen. Bisher wurden rund 40 solcher Steine mit Namen und Lebensdaten auf Grabstellen gelegt, die von der DDR zur Sicherung der Grenzanlagen abgeräumt worden waren. Nach einer Übereinkunft zwischen Bezirksamt und Landesdenkmalamt dürfen solche Steine aufs Grab gelegt werden. Ausgeschlossen sind Personen mit Nazi-Vergangenheit. In einem Fall war jedoch ein Stein genehmigt worden, weil die belastete Person von den Alliierten entnazifiziert worden war.
siehe auch: Gedenkstein für NS-Minister. Töchter von Fritz Todt setzen sich gegen Bezirksamt durch, Fritz Todt: Technokrat und Alt-Nazi, Gedenkstein für NS-Minister: Töchter setzen sich gegen Bezirksamt durch
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