Montag, August 30, 2004
KSTA.DE: Hass-Musik aus dem Internet
Auch Rechtsextremisten erleben Einbußen beim CD-Verkauf.
Ironie des Schicksals: Erst entdeckten deutsche Rechtsextremisten Hass-Musik als Goldesel, doch jetzt sprudelt diese Geldquelle nicht mehr ganz so kräftig. Denn junge Rechtsextreme laden immer öfter ihre Gesinnungsmusik aus dem Internet herunter, statt CDs zu kaufen. „Rechtsextremisten haben dasselbe Problem wie die Musikindustrie“, sagt Thomas Pfeiffer, Experte beim nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz in Düsseldorf. „Auch die Musik mit rechtsextremistischen Inhalten hat kommerzielle Aspekte; damit wird nach wie vor Geld verdient. Unter anderem durch das Internet ist die Musik aber vielleicht nicht mehr die große Verdienstmöglichkeit wie noch in den 80er und 90er Jahren.“
Es gibt aber auch eine Kehrseite dieser Entwicklung: Durch das Internet nimmt die Verbreitung der Hass-Texte zu, weil die Musik billiger zu haben ist. „Musik ist ein Einfallstor zur Lebenswelt der Jugendlichen. Mit ihr kann Ideologie viel einfacher verbreitet werden als durch spröde Politikprogramme“, sagt Pfeiffer. Die Neonazis singen sogar ein Lied davon. „Musik ist unsere Waffe, gefährlicher als Panzer und Granaten“, heißt es etwa in einem Text.
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