Dienstag, Mai 10, 2005
Reuters: Holocaust-Mahnmal feierlich eröffnet
60 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus ist in Berlin das Holocaust-Mahnmal zum Gedenken an die ermordeten Juden Europas mit Bekenntnissen zur Erinnerung an den Völkermord eröffnet worden.
Der Kuratoriumsvorsitzende, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, sagte bei der Zeremonie am Dienstag: "Heute eröffnen wir ein Denkmal, das an das schlimmste, das entsetzlichste Verbrechen Nazideutschlands erinnert, an den Versuch, ein ganzes Volk zu vernichten." An der Eröffnungsfeier im Regierungsviertel nahmen Spitzen von Politik und Gesellschaft teil, darunter Bundespräsident Horst Köhler und Kanzler Gerhard Schröder, die damit die Bedeutung des umstrittenen Projektes unterstrichen. Thierse sagte, die Debatte um das Projekt werde auch nach der Eröffnung weitergehen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, äußerte Vorbehalte gegen das Mahnmal.
Thierse und Gäste der Zeremonie eröffneten das Mahnmal nach der Zeremonie mit einem Gang durch das Feld aus 2711 Betonstelen, das durch einen unterirdischen "Ort der Information" ergänzt wird. Die fast 20-jährige Vorgeschichte der Gedenkstätte, zu deren Errichtung eine Bürgerinitiative um die Publizistin Lea Rosh Ende der 80er Jahre den Anstoß gab, wurde in der Eröffnungsfeier nachgezeichnet und als Teil der deutschen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit bezeichnet. Das Mahnmal blieb bis zuletzt umstritten.
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