Donnerstag, April 21, 2005

derStandard.at: Einschlägiger Geschichtsunterricht für den rechten Rand

Den 8. Mai als Niederlage erlebt: Burschenschaft Brixia und Ring Freiheilticher Jugend luden in Innsbruck zur Diskussion "Von einer Alleinschuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg kann nicht im Entferntesten die Rede sein", sagte der mittlerweile 87-jährige Ex-Abgeordnete der FPÖ Otto Scrinzi und löste damit den einzigen Szenenapplaus des Abends in Form eines Tischgetrommels aus. Die Burschenschaft Brixia hatte mit dem Ring Freiheitlicher Studenten und dem Freiheitlichen Akademikerverband zur Diskussion "8. Mai 1945 - 60 Jahre Befreiung oder Niederlage" geladen. Vorangegangen war eine kleine linke Gegendemo und ein erzwungener Ortswechsel. Der Innsbrucker Gastwirt Josef Sailer wollte seinen Saal nicht mehr an die Brixia vermieten, weil er erst am Vormittag erfahren hatte, wer und was hinter der Reservierung steckte. Im Stiftskeller mussten nicht zu den Veranstaltern zählende Personen die öffentlich angekündigte Diskussion verlassen, ehe ein Teil von ihnen doch wieder herein durfte. Der Rest des Abends verlief ruhig und mäßig substanziell. Neben Scrinzi referierte der Verleger Herbert Fleissner und der Historiker Lothar Höbelt - ein rechtes Heimspiel also, bei dem wenig Kontroverses zu erwarten war.

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