Montag, April 18, 2005

derStandard.at: Glatzen und Köpfe

In gewisser Weise haben sich die jüngsten Überfälle angekünigt Rassistisch motivierte Übergriffe nehmen in Österreich wieder zu. In den vergangenen Tagen wurden in Wien und im steirischen Feldbach zwei Menschen niedergeschlagen: ein 17-jähriger Schüler und ein bekannter Anti-Rassismus-Aktivist. In beiden Fällen waren die Opfer dunkelhäutig, beide Male gingen der Gewalt eindeutige rassistische Beschimpfungen voraus. Beide Überfälle dürften von Skinheads begangen worden sein. Oder zumindest von Tätern, die diesem Erscheinungsbild entsprechen: Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel. Aber Vorsicht mit simplen Schuldzuweisungen. Nicht jeder Skin ist automatisch ein Neonazi oder gehört zu einer anderen rassistischen Bewegung. Manche "Glatzen" fühlen sich auch heute noch lediglich der ursprünglichen Scheiß-drauf-Mentalität verbunden. Entstanden in den 60er-Jahren in London, als arbeitslose Jugendliche der Arbeiterklasse hauptsächlich auf Fußballplätzen uniform gegen das Establishment revoltierten.

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