Dienstag, April 19, 2005
IDGR - NPD: Vertrag mit Neonazi-"Kameradschaften"
Im NRW-Wahlkampf ist die NPD auf Hilfe angewiesen
Die NPD hat in Nordrhein-Westfalen gut einen Monat vor der Landtagswahl eine vertragliche Übereinkunft mit parteiunabhängigen Neonazis getroffen, wie gestern bekannt wurde. Die sogenannten "freien Kameradschaften" sollen die Partei im Wahlkampf unterstützen. Zwei Vertreter der Neonazi-Gruppen kandidieren auf der NPD-Liste; in welcher Form die NPD weitere Gegenleistungen vor allem finanzieller Art erbringen soll, ist derzeit nicht bekannt. (...) Die Neonazis haben es bei der Unterstützung der NPD in NRW in vielen Fällen mit bekannten Gesichtern zu tun, denn eine Reihe der führenden NPD-Kader in NRW kommt aus Neonazi-Organisationen. Der NPD-Landesvorsitzende Stephan Haase (Lüdenscheid), seit Oktober 2004 auch Bundesvorstandsmitglied, war früher Kader der verbotenen Nationalistischen Front (NF). Haase betrieb den einschlägigen Neonazi-"Donner Versand" in Lüdenscheid; 1998 war ihm im Zusammenhang mit einer Bewährungs-Haftstrafe auch verboten worden, ein Gewerbe im Groß- und Einzelhandel, einen drucktechnischen Betrieb oder einen Versand zu betreiben. Dieses Verbot ist derzeit noch in Kraft.
Der stellvertretende Landesvorsitzende Claus Cremer (Bochum) ist den "freien Kameradschaften" als Ansprechpartner bei der Landes-NPD geläufig. Cremer war erst im Februar wegen Volksverhetzung zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Ebenfalls auf der Wahlliste steht Ralph Tegethoff, der als Mitglied der "Freien Kameradschaften" im letzten Jahr in die NPD eingetreten war. Auf den Plätzen 8 und 10 der NPD-Landeswahlliste stehen die beiden Vertreter der "Kameradschaften" Christian Malcoci (Grevenbroich) und Daniela Wegener (Olsberg/Hochsauerlandkreis; jetzt Bochum).
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