Donnerstag, April 21, 2005
Frankfurter Rundschau online - Posse um Schulveranstaltung gegen Neonazis
Staatliches Schulamt in Kassel interveniert bei geplantem Vortrag des NPD-Aussteigers Jörg Fischer
Posse in Kassel: Beinahe wäre eine von Schülern organisierte Veranstaltung gegen Rechtsextremismus am Widerstand des Staatlichen Schulamts gescheitert. Am Montag ruderte die Behörde zurück: Sie sei falschen Informationen aufgesessen, hieß es.
Nach dem Willen von Stadtschülerrat und dem "Jugendbündnis gegen Sozialabbau" sollte der bekannte NPD-Aussteiger Jörg Fischer nach Kassel kommen, um in Schulen über die Gefahr der Neonazi-Szene zu informieren.
Doch die für den Donnerstag, 28. April, geplante Veranstaltung mit dem Buchautor und freiberuflichen Bildungsreferenten rief das Staatliche Schulamt auf den Plan: In Schreiben an die Direktoren aller Kasseler Schulen riet Schulamtsleiter Karl Werner Hildebrand zur Vorsicht. Für den Vortrag sollten besser keine Räume zur Verfügung gestellt werden, da Jörg Fischer möglicherweise gar nicht wirklich aus der rechten Szene ausgestiegen sei.
Dieser schwere Verdacht speiste sich indes nicht aus gesicherten Erkenntnissen, sondern lediglich aus einer Mail, die das Schulamt von der in Spanien lebenden Publizistin Tanja Krienen bekommen hatte.
Keine seriöse Quelle
Und die ist alles andere als eine seriöse Quelle: Krienen liefert sich im Internet einen regelrechten Kleinkrieg mit Fischer. Immer wieder bezeichnet sie den Ex-Aktivisten von NPD und DVU in Diskussionsforen als "Fake-Aussteiger", "Falschspieler", "Neonazi" und "Juden-Faker", ohne dafür irgendwelche Belege anführen zu können.
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