Mittwoch, November 30, 2005

junge welt vom 30.11.2005 - NPD-Visite in Madrid

Parteichef Voigt lobte Mordtaten der Legion Condor als Vorbild für ein Europa der Vaterländer. Neofaschistische Parteien rücken zusammen Der Chef der NPD, Udo Voigt, hat sich eine Auszeit genehmigt. Mit seinem Stellvertreter Holger Apfel, dem Vorsitzenden der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag, und weiteren Mitgliedern der Parteiführung reiste er dieser Tage zur moralischen Aufrüstung nach Madrid. Dort galt es, des 30. Todestages des Schlächters der spanischen Republik, Francisco Franco, zu gedenken. Angereist waren auch Vertreter weiterer Neonaziparteien aus Italien, Portugal, Rumänien und Griechenland. Bei einem Treffen der Spitzen der European National Front traten, so die Information, weitere Parteien aus Europa dem Freundschaftsvertrag zwischen NPD und der spanischen Falange bei. »Die Anwesenden legten die Grundlage einer besseren Vernetzung künftiger politischer Aktion in ganz Europa«, konnte man später einer Erklärung der NPD entnehmen. (...) Unter begeisterter Zustimmung der spanischen Kameraden erinnerte der NPD-Vorsitzende dann an den Einsatz der Legion Condor, die das faschistische Deutschland 1936 als wesentlichen Beitrag zur Niederschlagung der spanischen Republik durch die Franco-Putschisten entsandt hatte. Den Anteil der »jungen Flieger aus Deutschland« an der Ermordung wehrloser Bewohner spanischer Städte und Dörfer (u. a. Durango am 31. März 1937 mit 248 und Gernika am 26. April 1937 mit 1654 Toten und fast 900 Verletzten) überging er. Dafür feierte Voigt die Teilnahme von mehr als 40000 Spaniern »am deutschen Feldzug gegen die das Abendland bedrohende Sowjetunion Stalins«. Aus dem Geist dieser Soldaten Europas, so rief Voigt die internationalen Teilnehmer auf, gelte es, ein neues Europa der Vaterländer zu formieren.

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