Dienstag, November 29, 2005
TAGBLATT.ch: Bomben bei Steckborn: Die Folgen
Nach dem Abschuss eines britischen Bombers über dem Untersee 1944: Sogar General Guisan schaltet sich ein
Nur Stunden bleiben die fünf Überlebenden in Steckborn, dann werden sie interniert. Der deutsche «Nachtjäger», den die Schweiz zur Landung gezwungen hat, löst einen Streit aus, den Deutschland beinahe mit Bomben löst. Ein Steckborner erzählt.
Nachdem der deutsche «Nachtjäger» in der Nacht auf den 28. April 1944 über dem Untersee einen britischen Bomber angreift, wird er von der Schweizer Luftabwehr mit stark blendenden Scheinwerfern gezwungen, in Dübendorf zu landen. Dort entnehmen die Bewacher dem Cockpit Geheimbefehle, ungeachtet der Proteste des 23-jährigen Piloten Wilhelm Johnen. Gemäss dem Steckborner Thomas Egli wird das Heckruder der Messerschmitt mit einem Schweizer Kreuz versehen.
Streng geheime Technik
Die Landung des «Jägers» vom Typ Messerschmitt auf Schweizer Boden ist brisant. Von der Nazi-Kriegsmaschinerie sind diese Flugzeuge mit einem geheimen «Lichtenstein-Radar» ausgestattet worden. Dieser ermöglicht es, feindliche Maschinen in der Dunkelheit aufzuspüren. Die Messerschmitt ist nicht nur mit vier Geschützen, die nach vorne schiessen, ausgerüstet, sondern auch mit Zwillings-Bordkanonen. Diese schiessen schräg nach oben und erlauben vom Feind ungesichtete Angriffe von unten. Die Technik ist seit Kriegsbeginn absolut geheim; selbst nach einem Abschuss können sich überlebende Alliierte nicht erklären, wie ihr Bomber getroffen worden ist.
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