Freitag, November 25, 2005

SOL.DE | Kabarettist Kittner schenkt Neumann Streichhölzer zum Zündeln

Mit beißender Ironie hat der Kabarettist Dietrich Kittner aus Hannover auf die Ernennung des Bremer CDU-Chefs Bernd Neumann zum Kulturstaatsminister reagiert. Kittner erinnerte den Politiker am Mittwoch in einem Brief daran, 1977 erklärt zu haben, er wolle Werke des Schriftstellers Erich Fried «lieber verbrannt sehen». Kittner schrieb: «Jetzt sitzen Sie also an der Quelle beziehungsweise Feuerstelle und können sich damit Ihren lange gehegten Wunsch sogar von Amts wegen erfüllen.» Hintergrund ist eine Auseinandersetzung in der Bremischen Bürgerschaft am 7. November 1977 über die Behandlung eines Gedichts von Erich Fried im Unterricht einer 9. Klasse. Neumann kritisierte damals, dass das Gedicht den Terrorismus verharmlose. Fried hatte in seinem Gedicht die Urteile gegen Ulrike Meinhof und Horst Mahler mit den milden Strafen gegen Nazi-Mörder verglichen. Der SPD-Abgeordnete Konrad Kunick rief ironisch dazwischen: «Können Sie gleich verbrennen.» Darauf antwortete Neumann dem Plenarprotokoll zufolge: «Ja, Herr Kunick, so etwas würde ich lieber verbrannt sehen, das will ich Ihnen einmal ganz eindeutig sagen.»

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