Mittwoch, Mai 26, 2004

N24.de - "Denn für Affen ist hier kein Raum"

Zahl der Nazi-Bands und Skinhead-Konzerte steigt Sie nennen sich Hassgesang, Endlösung oder Blutrausch. Ihre Songs - meist im Metal- oder Hardcore-Sound - heißen 'Weltherrschaft', 'Asylbetrüger' oder 'Skinhead für immer'. Dem Bundesverfassungsschutz zufolge ist diese Skinhead-Musik ein wesentlicher identitätsstiftender Faktor der rechtsextremen Subkultur. Für viele Jugendliche bilde die Musik einen Anreiz zum Einstieg in die Szene, heißt es im neuen Verfassungsschutzbericht. Und die Zahl der Nazi-Bands und Skinhead-Konzerte steigt. Als Beispiel für die menschenverachtende Ideologie zitiert der Bericht der Verfassungsschützer aus dem Lied 'Volk steh auf' der Band Rassenhass: 'Jeder Neger ist dann zu Haus in Afrika oder hängt an einem Baum und Europa ist dann wieder weiß, denn für Affen ist hier kein Raum.' Aber das Stück richtet sich nicht nur gegen Afrikaner, es ist ein Rundumschlag gegen Christen, Juden und das bestehende System in der Bundesrepublik - unter anderem mit der Ankündigung, das Bundeskanzleramt in Brand zu stecken. Gegen mehrere Nazi-Musikgruppen leiteten die Strafverfolgungsbehörden im vergangenen Jahr Verfahren ein. So fanden Durchsuchungen bei Mitgliedern der Bands Oidoxie, Race War, Skalinger, Weisse Wölfe und Stahlgewitter statt. Im vergangenen Dezember verurteilte das Kammergericht Berlin erstmals Mitglieder einer Neonazi-Band wegen Mitgliedschaft in einer kriminelle Vereinigung. Drei Mitglieder der Band Landser erhielten Gefängnisstrafen, Bandleader Michael R. musste als Rädelsführer für drei Jahre und vier Monate hinter Gitter.

Keine Kommentare: