Montag, Mai 17, 2004

Statt Planung

"Alternative Strafen statt Häfen" ist ein guter Ansatz. Auch für höllische Ideen. Die Fachvokabel heißt „Diversion“: Wenn jemand was anstellt, soll er nicht durch – pädagogisch meistens wertlosen – Freiheitsentzug bestraft werden, sondern mittels einer individuell auf ihn zugeschnittenen Wiedergutmachung an der Gemeinschaft. So müssen, berichtete der „Kurier“, derzeit 65 junge Neonazis an der Uni Linz ein Seminar für Zeitgeschichte, inklusive eines Besuchs in einem ehemaligen KZ, belegen; das Projekt läuft seit 2001, und noch keine dazu zwangsverpflichtete Person ist rückfällig geworden. Richter in allen Bundesländern, denen es nicht leid um ihre Nachdenkzeit ist, sind befugt, anlässlich minderschwerer Delikte anstatt des hurtig verhängten Häfens alternative Strafen zu verordnen, die den gestrauchelten Menschen (nebst eines möglichen Schadensausgleichs) die Situation ihrer oder ihres Opfer(s) einsichtig machen.

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