Die NPD hat in Grafenwöhr (Oberpfalz) eine Tennishalle erworben, die sie als Veranstaltungszentrum nutzen will. Anfang Juli will die Partei in dem von ihr als "National Befreite Zone Grafenwöhr" titulierten Ort ein antiamerikanisches "Kulturfest" unter dem Motto "USA-Auflösung jetzt" organisieren. Grafenwöhr ist einer der wichtigsten Standorte der US-Armee in Deutschland. Als Kaufangebot der NPD waren früher 500.000 Euro genannt worden.
Der NPD-Bezirksverband Unterfranken gab gestern bekannt, dass der Bezirksvorsitzende Uwe Meenen (auch Mitglied des bayerischen Landesvorstands) am Freitag, den 1. April, die ehemalige Tennishalle "mit notariellem Kaufvertrag" erworben habe. Die Halle stehe damit sowohl der Partei, aber auch "wohlwollenden Freien Kräften", für Veranstaltungen zur Verfügung.
Zur Art der Veranstaltungen hieß es, Grafenwöhr werde damit zur "Stadt der Landesparteitage" - eine offensichtliche Anspielung auf die Stadt Nürnberg, die im Dritten Reich als "Stadt der Reichsparteitage" bezeichnet wurde. Den angesprochenen "Freien Kräften" stehe die Halle für "Konzerte und Feste" zur Verfügung. Offenbar sind mit den "Freien Kräften" die neonazistischen "Kameradschaften" gemeint, wie etwa die Münchner Neonazis um Norman Bordin oder wie die vom bayerischen Innenministerium verbotene "Fränkische Aktionsfront" (FAF). Angehörige solcher Gruppen haben sich mehrfach als Gewalttäter hervorgetan.
Innerhalb der eigenen Reihen sucht die NPD nun nach Arbeitswilligen für Renovierungs- und Umbauarbeiten an der Halle. Angekündigt hat der Bezirksverband schon eine erste Veranstaltung: am 2. Juli soll die "Befreite Zone" mit einem "großen antiamerikanischen Kulturfest" eingeweiht werden. Die unterfränkische NPD strebt dabei nichts weniger als die "Auflösung" der USA an.
siehe auch: Tennishalle in den Händen der NPD. Rechtspartei will sich in Grafenwöhr ansiedeln
Montag, April 04, 2005
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