Montag, April 04, 2005
taz 4.4.05 Neonazis demonstrieren in leeren Straßen
Wenn Herren in Jägerkluft "Nazis - Nein Danke"-Schilder halten: In Verden vereitelte eine große Koalition vom "Bündnis gegen Rechtsextremismus" bis zur CDU-Ratsfraktion, dass die rechten Demonstranten die Stadt terrorisieren. Stattdessen versammlte man sich unter dem Motto "Verden ist bunt - Nie wieder Faschismus" in der Fußgängerzone
Jagdhörner, Trillerpfeifen und "Nazis Raus"-Rufe erschalten in Verden, kaum das der Neonaziaufmarsch vom Bahnhof losging. An die 200 Neonazis waren dem Aufruf der Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD) und der "Freien Kameradschaften" gefolgt, in der niedersächsischen Stadt unter dem Motto "Gegen Sozalabbau" aufzumarschieren. Erwartet hatten sie allerdings 500 Kameraden.
Dort, wo die Rechten am Samstag Verdenern begegneten, erfuhren sie nur Ablehnung. Herren in Jägerkluft hielten Schilder mit "Nazis - Nein Danke", Damen in Landtracht trugen Transparente mit "Vielfalt statt Einfalt", und Jugendliche in Autonomen-Streetwear riefen "Smash Fascism".
Allerdings liefen die Bomberjacken-Demonstranten durch fast menschenleere Straßen. Einereits wurden sie durch das massive Polizeiaufgebot von etwa 1.800 Beamten abgesperrt, andererseits machte ihnen der Aktionstag "Verden ist bunt - Nie wieder Faschismus" Konkurrenz. Über 5.000 Verdener kamen zu dem Aktionstag in die Fußgängerzone, die über 100 Vereine und Gruppen in eine Kulturmeile verwandelt hatten
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