Donnerstag, August 25, 2005

Bismarckbund: Rechts von der Union

"Carl Eduard von Bismarck hat keine Funktion im Bismarckbund", lässt sein Sprecher wissen. Auch der Bismarckbund erklärt: Er habe "keine Funktion". Unbeantwortet bleibt indes, ob der CDU-Bundestagskandidat im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg Mitglied des Bundes ist. Und unerwähnt, dass der Ururenkel Otto von Bismarcks den Bismarck-Orden in Gold erhielt. Wie viele Vereine rechts von der Union bemüht sich der Bismarckbund im vorpolitischen Raum um Volk und Vaterland. Er sei "der bedeutendste Verein in Deutschland", der sich "für ein deutsches Geschichtsbewusstsein" einsetzt, wirbt der Vorsitzende Uwe Greve, Ex-CDU-Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein. Seit Jahren ist der Bund mit der Familie des "Eisernen Kanzlers" verbunden: Fürst Ferdinand von Bismarck ist der Schirmherr, der Bund hat nahe dem Familienanwesen in Friedrichsruh seinen Sitz. Regelmäßig lädt der Bund zu Gedenkfeiern im Sachsenwald auch extrem rechte Persönlichkeiten ein. Dem Vorwurf, rechtsextreme Verbindungen zu haben, setzte Carl Eduard von Bismarck schon vor Jahren entgegen, dass diese Mitglieder nach einem "Reinigungsprozess" ausgeschlossen seien. Auch gegenüber der taz lässt er offen, inwieweit das Selbstverständnis des Bundes seinen Werten entgegenstehen könnte. Denn als der Vater Ferdinand dem Sohn Carl Eduard den Orden verlieh, wehte nicht nur ein "nationalkonservativer" Geist durch das Mausoleum.

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