Donnerstag, August 25, 2005
Rechtsradikale am Schultor
Innenminister und Verfassungsschutz warnen vor Propaganda-CDs
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat vor einem Wahlkampf rechtsextremer Parteien mit Musik-CDs an Schulen und Freizeiteinrichtungen gewarnt. Lehrer, Erzieher und Eltern dürften solche Aktionen keinesfalls tolerieren, forderte Schönbohm gestern in Potsdam. Die NPD plane im September die Verteilung einer eigens produzierten Musik-CD.
Auch in Brandenburg sei damit zu rechnen, daß NPD, DVU und Anhänger dieser Parteien entsprechende CDs verteilen und so auf Stimmenfang bei Erst- und Jungwählern zu gehen, sagte Schönbohm. Kinder und Jugendliche hätten über diese Musik häufig die ersten Kontakte mit rechtsextremistischer Propaganda. Die sogenannte Skinheadmusik öffne den Zugang zu diesem Gedankengut über ein Medium, das sich bei Kindern und Jugendlichen größter Beliebtheit erfreue. Ausländerhaß und Volksverhetzung würden von Rechtsextremen in allen nur denkbaren jugendtypischen Musikrichtungen vertextet. Beispiel hierfür ist nach Angaben des Ministers die sogenannte Schulhof-CD, deren Verteilung in Brandenburg verhindert wurde. Am 9. August hatte die Polizei in Strausberg (Märkisch-Oderland) im Kofferraum eines VW Golf 671 CDs mit rechtsextremer Musik beschlagnahmt. Es handelte sich um den größten Fund seit Bestehen des Landes, wie Schönbohm sagte. Er soll Teil eines Postens von insgesamt 50 000 CDs gewesen sein, die in Sachsen hergestellt worden sind und bundesweit bei der sogenannten Aktion Schulhof verteilt werden sollten.
siehe auch: Rechtsradikale am Schultor. Innenminister und Verfassungsschutz warnen vor Propaganda-CDs - Eltern und Lehrer sollen gegensteuern
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