Mittwoch, August 31, 2005

PRIGNITZ: Versteckspiel der Neonazis - Märkische Allgemeine

Expertin berichtete über neue Trends Kahl geschorene Köpfe und Springerstiefel, das waren noch vor einigen Jahren die Erkennungszeichen der Neonazis. Heutzutage scheint es nicht mehr so einfach zu sein, Jugendliche, die rechtsgerichtet sind, auf Anhieb als solche auszumachen. Das jedenfalls berichtete Beate Flechtker bei einer Informationsveranstaltung im Kreismedienzentrum, zu dem die PDS eingeladen hatte. Die Referentin erläuterte, dass es einen Stilwandel innerhalb der Neonazi-Bewegung gegeben habe. Die aktuelle Strategie bestehe darin, möglichst viele Jugendliche zu erreichen und Gruppen, in denen sie sich zusammenfinden, auf schleichende Weise zu unterwandern. Die Nazis versuchten, ihnen den Nationalismus als spannendes Erlebnis und Abenteuer zu vermitteln, erläuterte Beate Flechtker. Langfristig planten Organisationen, die der NPD nahe stehen, eine große Bandbreite wie Medien, Videos, Internet und Privatsender zur Verbreitung ihrer Ideologie zu nutzen. In einem Strategiepapier sei genau beschrieben worden, wie ausgebildete Kader um die 25 Jahre angewiesen seien, Jugendliche auf ihre Seite zu ziehen, um sie dann später gezielt zu schulen. Ansatzpunkte für die Neonazis seien bestimmte Musikszenen wie etwa "Dark Wave" oder "Black Metal", die ihrerseits schon einen Hang zum Martialischen haben. Daraus hätten sich Untergruppen gebildet, die recht eindeutig nationalistisch auftreten. Die Bands neigten in ihren Texten zur Verherrlichung von Gewalt und betrieben einen extremen Männlichkeitskult.

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