Montag, August 22, 2005
Wiesbadener Kurier · "Anbiederung an Sprache der Neonazis" - Sächsischer CDU-Abgeordneter wegen Wahlkampfmottos immer stärker in der Kritik
Sächsischer CDU-Abgeordneter wegen Wahlkampfmottos immer stärker in der Kritik
Schon wieder gibt es Ärger um politische Wahlkampf-Äußerungen von Unions-Abgeordneten. Diesmal sorgen jedoch - wie im Falle von Edmund Stoiber, Günther Oettinger und Jörg Schönbohm - nicht Äußerungen über Ostdeutsche für Aufregung, sondern das Wahlmotto eines ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeordneten. Der Sachse Henry Nitzsche gerät wegen seines umstrittenen Wahlkampfmottos "Arbeit, Familie, Vaterland" immer stärker in die Kritik. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse warf ihm am Samstag "Anbiederung an die Sprache und Argumente der Neonazis" vor. CDU-Chefin Angela Merkel müsse diesem Treiben sofort Einhalt gebieten. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Stephan Hilsberg und Michael Müller verlangten Nitzsches Rückzug. Der umstrittene Spruch ist auch bei Rechtsextremen eine beliebte Parole.
Der Sprecher der ostdeutschen SPD-Abgeordneten, Hilsberg, sagte der "Netzeitung", Nitzsches Haltung sei für die CDU wie für jede andere demokratische Partei "untragbar": Es sei beängstigend, dass Nitzsche mit seinen "Sprüchen jede Distanz zu Rechtsradikalen vermissen" lasse. Ähnlich äußerte sich SPD-Fraktionsvize Michael Müller. Er forderte die CDU auf, sich "möglichst schnell davon zu distanzieren und Klarheit zu schaffen". Wenn ein Abgeordneter aus Sachsen, wo die NPD im Landtag sitzt, solche Sätze sage, gebe es keine Entschuldigung.
siehe auch: CDU-Abgeordneter wegen Wahlkampfmottos in der Kritik. Thierse: «Anbiederung an die Sprache und Argumente der Neonazis»,
Kritik an sächsischem CDU-Abgeordneten Nitzsche wird schärfer, Das personifizierte Chaos. Von Stoiber bis Althaus: Wahlkämpfer bringen die Union in Not, Thierse: Rechtsradikales Gedankengut in der CDU
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