Freitag, August 26, 2005

Studie: Bei Arbeitslosigkeit gedeiht Rechtsextremismus

Bei hoher Arbeitslosigkeit gedeiht einer deutsch- schweizerischen Studie zufolge der Rechtsextremismus. Die Bereitschaft, Opfern rechtsextremer Übergriffe zu helfen, nehme bei ökonomischen Probleme ab, erklärte Professor Armin Falk vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) der Universität Bonn. So sei auch zu erklären, warum es in Ostdeutschland jährlich drei Mal so viele rechtsextreme Straftaten pro Einwohner gebe wie im Westen. Schuld sei vor allem die höhere Arbeitslosenquote in den neuen Ländern. Mit der unterschiedlichen Sozialisation, also der Einordnung des Einzelnen in die Gesellschaft in Ost und West habe das nichts zu tun. Bei wirtschaftlichen Problemen kämen versteckte rassistische Vorbehalte an die Oberfläche und die Bereitschaft sinke, sich für ausländische Mitbürger einzusetzen, sagte Falk. «In einem solchen Klima gedeihen rechtsextreme Straftaten.» Das bedeute aber nicht, dass vor allem Arbeitslose rechtsextreme Straftaten begingen. Wenn die Bereitschaft abnehme, Zivilcourage zu zeigen und gegen rechtsextreme Ausschreitungen einzutreten, dann wirke das wie eine zusätzliche Ermutigung für die eigentlichen Täter, sagte Falk.

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