Donnerstag, August 25, 2005

CHiLLi.cc - „Nationalsozialismus ist keine Spielwiese“

Willi Lasek über Ideologie und Provokation, das Verbotsgesetz und Internet-Propaganda CHiLLi: „Kann man eine Grenze zwischen Provokation und Ideologie ziehen?“ Willi Lasek: „Der Nationalsozialismus ist als Spielwiese für Provokation ungeeignet. Vor einem jugendlichen Publikum eine Bühnenshow mit Versatzstücken des Nationalsozialismus abzuziehen – sei es ideologisch oder rein zur Provokation –, halte ich für ungeeignet. Fans, Gruppen und Veranstalter müssen hier zusammenarbeiten und ein Bewusstsein schaffen. Die Grenzen zwischen Ideologie und Provokation sind fließend, daraus ergeben sich massive Gefahren.“ CHiLLi: „Wie sieht die Thematik rechtlich aus?“ Willi Lasek: „Ich kann hier nur für Österreich sprechen. Es gibt einerseits das Verbotsgesetz, das in Kraft tritt, wenn der Nationalsozialismus, die NSDAP und ihre Organisationen, führende nationalsozialistische Persönlichkeiten oder der Holocaust offen verniedlicht oder verharmlost werden. Andererseits gibt es das Abzeichengesetz, das oft den Bereich der Kunst streift. Die Verwendung und das Tragen von Symbolen wie dem Hakenkreuz, dem SS-Zeichen und anderen nationalsozialistischen Symbolen sind verboten. Ausnahmen bestehen nur, wenn die Verwendung dieser Symbole mit Kritik am Nationalsozialismus verbunden ist. Sofern nicht der Eindruck entsteht, dass sie offen für Propaganda missbraucht werden, dürfen diese Symbole verwendet werden.“

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