Mittwoch, November 02, 2005

Saarlouis blamiert sich bis auf die Knochen

Jahrelanger Prozeß wegen 134,50 Euro und gegen das Gedenken an ein Mordopfer des bekannten Saarlouiser Rechtsextremismus ”Der mit sagenhaften 134,50 Euro Schadensersatz gewonnene Prozess der Stadt Saarlouis vor dem Amtsgericht Saarbrücken wegen des Anbringens einer Gedenktafel für den ermordeten Samuel Yeboah ist ein juristischer Erfolg voller politischer Peinlichkeit und Rechthaberei. Er kaschiert ein gravierendes menschenrechtliches Defizit, das darin besteht, dass bis heute in der Stadt Saarlouis nichts an Samuel Yeboah erinnert”, so Gertrud Selzer vom Vorstand der ”Aktion 3.Welt Saar”. Yeboah wurde 1991 durch einen Brandanschlag ermordet. Zehn Jahre später organisierten im Jahr 2001 verschiedene antifaschistische Gruppen eine Gedenkveranstaltung, nach deren Ende eine Gedenktafel am Rathaus angebracht wurde. ”Wir haben zwar seitens der ‚Aktion 3.Welt Saar` die Gedenkveranstaltung 2001 nicht mitorganisiert, werden jetzt aber die Schadenseratzsumme von 134,50 Euro übernehmen sowie ein Spendenkonto für die Prozess- und Verfahrenskosten einrichten”, so Selzer: Postbank Saarbrücken, Konto Nr. 1510 663, BLZ 590 100 66, Stichwort: ”Gedenktafel”, Kontoinhaberin ist die ”Aktion 3.Welt Saar”. Eventuelle Überschüsse werden für die weitere Arbeit des Gedenkens an Samuel Yeboah verwendet. siehe auch: »Die Stadt Saarlouis hat sich lächerlich gemacht«. Antifaschist muß Schadensersatz wegen Anbringens einer Gedenktafel für getöteten Flüchtling zahlen. Stadtverwaltung prozessierte vier Jahre lang wegen 134,50 Euro. Ein Gespräch mit Andreas Schmitt

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