Montag, Mai 10, 2004

'"Der lag den ganzen Tag faul im Bett'' - sueddeutsche.de Die WG des Neonazis - Der Neonazi Martin Wiese und sein Leben in der Wohngemeinschaft in der Landsberger Straße 106 Der Neonazi Martin Wiese, 27, gilt als der mutmaßliche Drahtzieher des geplanten Anschlags auf das Gelände des jüdischen Zentrums am St. Jakobs Platz. Gestern hat die Bundesanwaltschaft gegen fünf seiner Komplizen Anklage erhoben. (...) Nach Informationen der SZ, die auf der Aussage eines ehemaligen Mitgliedes der AS basieren, gründete Wiese nach seiner „Machtübernahme“ nach dem Vorbild der SA eine „Schutzgruppe“ (SG), um „unsere Leute auf den Versammlungen zu schützen“. Wiese und die „SG“ trafen sich regelmäßig an Sonntagen zu so genannten Wehrsportübungen in Mühlthal oder in Lohhof, wo sie mit Softairpistolen und „Wasserbomben“ aufeinander losgingen. „Wer ausschied, musste Liegestützen machen“, erzählte das aussagebereite Mitglied den Ermittlern. (...) Neben der „SG“ rief Wiese auch eine „Anti Antifa“ ins Leben, um „Keile ins linke Spektrum zu schlagen“. Gezielt wurden „linke Gruppierungen“ ausgespäht, darunter ein Infoladen am Ostbahnhof, das Antikriegskomitee, das IWS (Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung) von Claus Schreer, dem Sprecher des „Bündnis München gegen Krieg“, das Cafe Marat in der Thalkirchner Straße, der Ausländerverein in der Augsburger Straße und Parteiräumlichkeiten von DKP, KPD und PDS. Außerdem wurde der Fraktionsvorsitzende der Bayerischen SPD, Franz Maget, ausspioniert.

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