Montag, Mai 03, 2004

junge welt vom 03.05.2004 - Söldnerkarriere im Irak Wie der frühere Apartheid-Polizist Branfield kommt ein Großteil der von Privatfirmen angeheuerten Helfer der Besatzer aus Südafrika Hohe Bezahlung gegen höchstes Risiko, keine Kontrolle durch offizielle Instanzen: Im Irak agieren immer mehr private Sicherheitsfirmen, immer häufiger sorgen sie für Schlagzeilen, meist negative. Anfang April wurde Gray Branfield von Aufständischen getötet, ein Söldner mit einer dunklen Vergangenheit, wie jetzt The Australian berichtete. In der Zeitung enthüllte der Autor des Buches »The Silent War: South African Recce Operations 1969-1994«, Peter Stiff, daß es sich bei dem in seinem Buch zitierten »Major Brian« um Branfield gehandelt hat. Zu Beginn seiner »Karriere« arbeitete der 1949 geborene Branfield als Polizist im von Weißen regierten Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, wo er Mitglied einer paramilitärischen Eliteeinheit wurde. Nachdem Simbabwe 1980 seine Unabhängigkeit erreicht hatte, ging Branfield nach Südafrika. Hier ging er im Auftrag der weißen Regierung gegen diejenigen vor, die gegen das Apartheidregime kämpften. Er gehörte dem »Project Barnacle« an, aus dem später das »Civil Cooperation Bureau« (CCB), eine geheime Todesschwadron, wurde. Die Einheit war auf die Ermordung von Sympathisanten der Befreiungsbewegung spezialisiert. 1981 gelang es Branfield, Patrick Gericke, ein Mitglied einer südafrikanischen Spezialeinheit, der ins Nachbarland Simbabwe eingedrungen und dort gefangengenommen worden war, freizupressen. Dazu hatte Branfield den hochrangigen simbabwischen Polizeioffizier Fred Varkevisser entführt, Sprengstoff an dessen Körper befestigt und dessen Familie gefangengenommen. Nach eigenen Angaben gehörte Branfield im selben Jahr zu einer Todesschwadron, die Joe Gqabi, den obersten Repräsentanten des südafrikanischen »African National Congress« (ANC) in Simbabwe, ermordete.

Keine Kommentare: