Montag, Mai 10, 2004

Pressehaus Heidenheim: Klingel putzen bei Rechtsextremisten Aussteiger-Programm: Polizeidirektion und Landeskriminalamt sprach einschlägig bekannte Leute der rechten Szene an Die Polizei will Rechtsextremisten helfen, sich von der Szene zu lösen. Über ein Aussteiger-Programm des Landeskriminalamtes wurden auch im Kreis Heidenheim gezielt 18 junge Leute der rechtsextremen Szene angesprochen. Dabei konzentrierte sich die Polizei vor allem auf das Umfeld von Leonhard S., der am 19. Dezember vor der Heidenheim Disco K2 drei Russlanddeutsche tötete. Die Tat war laut Ermittlung der Staatsanwaltschaft zwar nicht politisch motiviert, was nichts daran ändert, dass Leonhard S. von der Polizei der rechten Szene zugeordnet wird. Und diese war durch das brutale Geschehen aufgerüttelt, wobei bei dem ein oder anderen ein Umdenkprozess angestoßen werden könnte, hoffte die Polizei. Ins Leben gerufen wurde das landesweite Aussteigerprogramm, nachdem im Jahr 2000 die Gewalttaten aus dem politisch motivierten rechten Bereich bundesweit gestiegen waren. Rüdiger Schilling leitet diese Beratungs- und Interventionsgruppe gegen Rechtsextremismus, kurz Big-Rex genannt. Der Kontakt nach Heidenheim wurde bereits vor dem 19. Dezember geknüpft. Zum einen erkannte man bei einer Aussteiger-Aktion im Landkreis Göppingen, dass etliche Verbindungen in den Landkreis Heidenheim reichen. Und gleichzeitig hatte Werner Härlen aufgrund verschiedener Taten beobachtet, dass sich eine rechte Szene formiert. Härlen ist bei der Kriminalinspektion I der Polizeidirektion Heidenheim für den Bereich Staatsschutz und politisch motivierte Straftaten zuständig. Ausschlaggebend, einige Namen nach Stuttgart zu melden, war die Schlägerei zwischen Leute der rechten und linken Szene am 3. Oktober vor der Disco K 2.

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