Donnerstag, April 14, 2005

Stuttgarter Zeitung online - Die rechtsextremistische Szene lockt vor allem mit Musik

Expertenanhörung der SPD: jede Menge Ursachenforschung, aber wissenschaftliche Ratschläge zur Bekämpfung fehlen "Rechtsrock" ist ein blühendes Geschäft, und er wird von radikalen politischen Gruppen als Lockmittel eingesetzt. Wissenschaftler haben bei einer Anhörung der SPD zur rechtsextremistischen Jugendkultur im Land ihre Analysen vorgestellt. Sie nennen sich Division Staufen, Tobsucht oder Race War, sie kommen aus Göppingen, Kirchheim/Teck oder dem Ostalbkreis und können mit ihrer Musik Jugendliche in die rechtsextremistische Szene locken. Wolfgang Drexler, der Fraktionsvorsitzende der SPD, bezeichnete bei der Anhörung Baden-Württemberg als eine Hochburg rechtsextremistischer Musikgruppen. Das bestätigt Hans-Jürgen Doll, der Vizepräsident des Landesverfassungsschutzes. "Die Musikszene rechtsextremistischer Skinheads boomt", in Baden-Württemberg deutlicher als deutschlandweit. 1998 gab es im Südwesten sechs einschlägige Bands, im Jahr 2003 waren es 16, im vergangenen Jahr 14. Auf Bundesebene verzeichnet Doll eher Stagnation. Nach dem bisherigen "Allzeithoch" von 103 Bands im Jahr 2001 gab es 2003 bundesweit 95 Bands. Die Bands aus dem Land brachten im Jahr 2004 sieben CDs heraus, im Südwesten gab es im vergangenen Jahr 14 Konzerte mit rechtsextremistischen Musikgruppen.

Keine Kommentare: