Freitag, August 05, 2005

Münchner Neonazi tritt gegen Otto Schily an - sueddeutsche.de - München

Der Bundesinnenminister trifft bei der Bundestagswahl in seinem Stimmkreis auf den Kopf der „Kameradschaft München“, Norman Bordin. Der Münchner Neonazi Norman Bordin tritt bei der Bundestagswahl als NPD-Direktkandidat gegen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) an. Der mehrmals vorbestrafte Bordin, den das Landgericht München I als „gewaltbereiten Neonazi“ einstufte und im März 2002 zu 15 Monaten Haft verurteilte, hat seine Direktkandidatur im Stimmkreis München-Land angemeldet. Damit kommt es bei der Bundestagswahl zur Konfrontation zwischen einem führenden Exponenten der gewaltbereiten Neonazi-Szene und Otto Schily, der als Bundesinnenminister im Januar 2002 mit dem Plan scheiterte, die NPD zu verbieten. Der heute 28 Jahre alte Bordin ist der Kopf der „Kameradschaft München“, die früher „Kameradschaft Süd“ hieß und damals von Martin Wiese geführt wurde. Dieser sitzt derzeit im Gefängnis, nachdem er im Mai vom Bayerischen Obersten Landgericht wegen des geplanten Anschlags auf die Baustelle des Jüdische Gemeindezentrum als „Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung“ zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Bordin trat im September 2004 in die NPD ein, die damals bereits eine „Volksfront von Rechts“ ausgerufen hatte. Anfang dieses Jahres vereinbarten Münchens Rechtsradikale in einem „Münchener Bekenntnis“ eine enge Zusammenarbeit. Die DVU, deren Chef der Pasinger Verleger Gerhard Frey ist, und die NPD machen sich bei der Bundestagswahl keine Konkurrenz mehr, sondern treten gemeinsam an. Bordin gehörte zu den Mitunterzeichnern des „Münchener Bekenntnisses“. siehe auch: NPD schickt Neonazi in Bundestag

Keine Kommentare: