Montag, August 01, 2005

Polizei in Pirna liefert Bürger gewalttätigen Rechtsextremisten aus

Bei Notruf in der Warteschlange. Vier Jahre nach ihrem Verbot und zwei Jahre nach einer Prozessserie formieren sich die militanten Mitglieder der "Skinheads Sächsische Schweiz" erneut konspirativ. "Nicht nur zum Biertrinken", sagt der zuständige Staatsanwalt. In letzter Zeit häufen sich wieder Überfälle von Rechtsradikalen. Deren Opfer fühlen sich von der Polizei nicht ernst genommen und im Stich gelassen. Stellen Sie sich vor, Ihre Kinder rufen die Polizei, weil sie in höchster Gefahr sind – und keiner kommt. Stellen Sie sich vor, Sie werden krankenhausreif geprügelt und müssen selbst sehen, wie sie klar kommen, weil die Polizei keine Zeit hat oder sich Zeit lässt. Willkommen in Pirna. Dem Ort in der schönen sächsischen Schweiz mit dem hässlichen Problem: Rechtsextreme haben sich hier die Hoheit über Straßen und Plätze herbei geprügelt. Und die Polizei? Ist nicht da. Jedenfalls nicht, wenn man sie dringend braucht. Das können Sie sich jetzt nicht vorstellen? Das konnten Alexander Kobylinski und Caroline Walter auch nicht – ehe sie nach Pirna fuhren. Pirna, in der Sächsischen Schweiz. Ein friedlicher Touristenort. Die Region lebt von diesem Image. Doch nachts trauen sich junge Menschen in Pirna kaum auf die Straße. Es ist Samstag – wir bekommen einen Anruf – es gäbe Verletzte. Rechtsextreme haben Jugendliche in der Stadt überfallen. Im Krankenhaus treffen wir die Opfer. Aus Angst wollen sie unerkannt bleiben. siehe auch: Grüne fordern Konsequenzen nach TV-Bericht über Rechtsextreme. SSS in Pirna wieder aktiv?, Tatort Pirna. Grüne fordern Konsequenzen nach TV-Bericht über Rechtsextreme - Polizei prüft Vorwürfe, Grüne fordern Konsequenzen aus TV-Bericht über Rechte. ARD-Magazin „Kontraste“ kritisiert Polizei in Pirna. Ein Fernsehbericht über angeblich inkonsequentes Vorgehen der örtlichen Polizei gegen die rechtsextreme Szene in Pirna hat in Sachsen Innenministerium und Opposition auf den Plan gerufen

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