Montag, November 14, 2005
Mittelbayerische Zeitung :: NPD: „Widerstand statt Wegsehen“
Aussteiger erzählt von seiner Neonazi-Zeit / Polizeichef: ,,Neumarkt im Dunstkreis“
,,Nicht wegsehen, sondern Widerstand bieten“: Diesen Umgang mit Neonazis will Jan Zobel, selbst Aussteiger aus der rechten Szene, in seinen Vorträgen vermitteln. Am Wochenende war er im Rahmen des evangelischen Forums in Neumarkt zu Gast. Wie der Neumarkter Polizeichef Helmut Lukas sagt, gibt es in Neumarkt nur wenige echte NPD-Anhänger. ,,Wir befinden uns hier in einem Dunstkreis. Wenn es zu Ausschreitungen kommt, dann ist eigentlich immer Alkohol im Spiel“, sagte Lukas. Gelegentlich komme es jedoch zu Schlägereien zwischen Neonazis und provozierenden Punks.
Zu Beginn der Veranstaltung erklärte Zobel dem Publikum seinen eigenen Werdegang in der NPD. Anfang der 90er war er in die Partei eingetreten und hatte schnell die Karriereleiter erklommen. Wenige Jahre später bekleidete er bereits das Amt des Landesvorsitzenden und des Bundessprechers der Jugendorganisation der NPD. 1997 legte er alle Ämter ab und trat aus der Partei aus. Um das Erlebte aufzuarbeiten und, wie Zobel bereitwillig zugibt, auch aus schlechtem Gewissen, schrieb er ein Buch mit dem Titel ,,Volk am Rande“.
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