Montag, November 21, 2005
taz 21.11.05 "Ich hätte Mord in Kauf genommen"
Zwei Pudel und ein Dackel übernehmen die Begrüßung. 'Maman', ruft Lida, die Tochter von Beate Klarsfeld, und scheucht die Hunde weg. Beate und Serge Klarsfeld haben ihr Büro im 8. Arrondissement von Paris. Rue La Boitié 32, 5. Stock. Das ist an der Ecke zum Boulevard Hausmann, wo auch die Galerie Lafayette residiert. Fünf Minuten zur Champs-Élysées. Jetzt kommt Beate Klarsfeld. Sie lacht. 'Die Hunde tun nichts', sagt die 66-Jährige. Sie holt Saft und Wasser, bittet in einen kleinen Salon und setzt sich vor einen Marmorkamin. An der Wand hängen Auszeichnungen. Die Urkunde zur Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion beispielsweise.
Im Zimmer gegenüber sitzt Serge Klarsfeld hinter seinem Schreibtisch. Davor stehen zwei abgewetzte beige Ledersessel. Er grüßt kurz durch die offen stehende Tür und telefoniert weiter. Aus einem Nebenzimmer dringt Vogelgezwitscher. 'Ach, Arnos Handy', sagt Beate Klarsfeld, nachdem sie zunächst überlegt hatte, wo die Vögel herkommen könnten. Alle sind sie da. Beate und Serge Klarsfeld. Die Kinder. Arno, wie sein Vater Rechtsanwalt. Lida, die ebenfalls für die Organisation 'Verein der Söhne und Töchter der deportierten Juden Frankreichs' arbeitet. Die Klarsfelds sind ein Familienunternehmen."
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