Montag, November 07, 2005
Zündel-Prozess: Ermittlungen gegen Verteidigung? | tagesschau.de
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat begonnen, eine Verteidigungsschrift der Rechtsanwältin Sylvia Stolz wegen des Verdachts auf Volksverhetzung zu überprüfen. Stolz verteidigt den aus Kanada nach Deutschland ausgelieferten Ernst Zündel. Dem 66-Jährigen wird vorgeworfen, im Internet und in anderen Publikationen den deutschen Völkermord an den Juden systematisch geleugnet beziehungsweise verharmlost zu haben.
Mahler veröffentlicht Verteidigungsschrift
Die Verteidigungsschrift von Stolz liegt dem Gericht intern bereits länger vor, so Staatsanwalt Andreas Grossmann auf Anfrage. Allerdings sei diese nicht öffentlich zugänglich und somit strafrechtlich vorerst nicht von Relevanz gewesen. Doch nach Informationen von tagesschau.de verschickte der Rechtsextremist Horst Mahler die Schrift am 21. Oktober an verschiedene Personen. Auch auf seiner Homepage machte Mahler das Papier der Öffentlichkeit zugänglich. Daraufhin wurde Stolz` Verteidigung im Internet auf weiteren einschlägig bekannten Neonazi-Seiten und bei einem niedersächsischen Kreisverband der NPD veröffentlicht. Deswegen sei die Staatsanwaltschaft jetzt aufgerufen, die Schrift auf den Verdacht der Volksverhetzung zu überprüfen, so Staatsanwalt Grossmann. Denn inhaltlich stehe da eigentlich nichts anderes drin, als das, wofür Zündel angeklagt werde.
siehe auch: Holocaust-Leugner Zündel in Mannheim vor Gericht. Kanada nach Deutschland ausgeliefert - 66-Jähriger leugnete laut Anklage Massenmord an den Juden
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