Montag, Mai 10, 2004

junge welt vom 10.05.2004 - Schwur von ’45 bleibt aktuell Berlin: Empfang der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer zum Tag der Befreiung Zu einem ersten »politischen Empfang« seit dem zu Jahresbeginn erfolgten Umzug von Wien nach Berlin lud die Fédération Internationale des Resistants (FIR) am Sonnabend in die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. Wie der im Herbst 2003 neugewählte Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer, Ulrich Schneider, einleitend versicherte, habe man dieses Datum des 8. Mai, den Tag der Befreiung vom Faschismus, natürlich ganz bewußt gewählt. Neben dem Angehörigen der französischen Résistance Peter Gingold und dem ehemaligen Spanienkämpfer Kurt Julius Goldstein war auch die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano, die zuvor ihr Buch »Wir leben trotzdem« vorgestellt hatte, der Einladung gefolgt. Begrüßt wurden Vertreter der polnischen Botschaft sowie der nationalen FIR-Mitgliedsorganisationen aus Ungarn und den Niederlanden und nicht zuletzt das Gros der Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) um Cornelia Kerth und Heinrich Fink. Bezugnehmend auf den Tag der Befreiung, den er selbst noch, vier Wochen nach der Selbstbefreiung, im KZ Buchenwald erlebt hatte, erinnerte Kurt Goldstein an den historischen Schwur der Häftlinge, der gewissermaßen auch die gesamte Tätigkeit der Föderation prägte: »Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Eine bessere Welt ist unser Ziel.« Der langjährige Sekretär der FIR resümierte noch einmal wichtige Stationen, Appelle und Initiativen der 1951 von nationalen Widerstandsverbänden aus 13 Ländern Europas gegründeten Organisation. Allerdings sei die Aufgabe, Kriege für immer aus dem Leben der Menschheit zu verbannen und den Faschismus mit allen seinen Wurzeln auszurotten, immer noch aktuell, seine Generation müsse sie an die Nachgeborenen delegieren.

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