Freitag, August 05, 2005

Die Jüdische - Zum Kaffee mit dem Nazikriegsverbrecher

Szenen im Gedankenjahr-Klagenfurt 2005 Verbindlich heisst es am Anderen Ende: "Hotel Moser, 11 Uhr" Ich spreche mit Milevoj Aschner, der in Klagenfurt als Dr. Georg Aschner friedlich seine Tage verbringt. 93 Jahre alt, Mitbegründer der kroatischen Bauernpartei, verbittert über die "Exkommunisten" die nun sein Kroatien regieren. Aschner brachte es zum Chef einer lokalen Polizei in Pozega, wo das Regime der Ustascha wütete, mehr als 27.000 Juden wurden durch die Nazihelfer ermordet, Aschner deportierte einige Hundert, vielleicht Tausende Serben oder von den Ustasche politisch verfolgte. (...) Er habe Juden gerettet, rechtfertigt sich der Bauernführer der reinen Lehre Aschner. Als er eine Deportationsliste mit seiner Unterschrift vor sich sieht, erkennt Aschner die zunehmende Aussichtslosigkeit seiner Ausreden. Seine Körpersprache wird fahriger, er stammelt und lenkt ab. Einer der angeblich geretteten ist auf der Liste. Es ist ein Arzt, für den Aschners Unterschrift den Tod besiegelte. "Ich werde verfolgt, weil ich den Besitz meiner Familie zurückhaben will" ist die Verantwortung des 93-jährigen, der 1991 nach Kroatien zog um seine Bauernapartei wiederzugründen.

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