Donnerstag, August 04, 2005

Internationale Politik: Bologna gedachte des Anschlags vor 25 Jahren

Bologna gedachte gestern, Dienstag, am 25. Jahrestag des Bombenanschlags auf den Bahnhof der Stadt der 85 Todesopfer, die dieses Attentat gefordert hatte. Vizepremierminister Giulio Tremonti wurde von den Teilnehmern ausgepfiffen und beschimpft. Um 10.25 Uhr am 2. August 1980 war im Wartesaal des Bahnhofes eine Bombe explodiert und hatte 85 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 200 verletzt. In acht Prozessen zwischen 1988 und 1994 wurden drei Neofaschisten als materielle Täter zu lebenslänglichen Haftsstrafen, bzw. 30 Jahren Haft verurteilt. Weitere Freiheitsstrafen wurden wegen Irreführung und Verschleierung gegen einige Geheimdienstleute und den umstrittenen Chef der Geheimloge P2, Licio Gelli, verhängt. Die vermuteten Hintermänner des Anschlags wurden jedoch nie ausgeforscht und vor Gericht gestellt. Die Opfer und ihre Angehörigen mussten bis zum Vorjahr auf eine Entschädigungsregelung warten. Erst vor wenigen Tagen hat der frühere Staatspräsident Francesco Cossiga, der zum Zeitpunkt des Anschlags Ministerpräsident war, betont, er halte die verurteilten Neofaschisten nicht für die Täter.

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