Donnerstag, März 02, 2006
de.indymedia.org | Zahlen u. Fakten zu Rechtsrock in Deutschland
In Deutschland hat im letzten Jahr die Zahl neonazistischer Konzerte stark zugenommen. Mindestens 255 derartige Konzerte wurden durchgeführt, was eine Steigerung von 65% im Vergleich zum Vorjahr (155 Konzerte) bedeutet.
Schwerpunkte der Konzertaktivitäten lagen in Sachsen (78 Konzerte), wo sich die Zahl im Vergleich zum Jahr 2004 verdreifacht hat, Thüringen (31), Bayern (31) und Baden-Württemberg (26). Der unmittelbare Zusammenhang zwischen der Schaffung von Freiräumen, der Durchführung von Konzerten und der Etablierung neonazistischer Bands und Kameradschaften kann durch aktuelle Beobachtungen in diesen Bundesländern nachdrücklich bestätigt werden.
Die gestiegene Anzahl neonazistischer Konzerte ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Koppelung von "politischen" und "kulturellen" Aktivitäten für neonazistische Gruppen zum Standard geworden ist. Gleichzeitig findet eine Entkoppelung neonazistischer Cliquen und Freundeskreise von Führungssystemen der Szene statt. Diese organisieren "ihre" Konzerte zunehmend selbst, stets im privat deklarierten Rahmen und bisweilen nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda beworben. In einer wachsenden Anzahl von Orten konnten Neonazis neue Freiräume erschließen, die als "Clubhäuser" oder Kameradschaftstreffpunkte dienen und u. a. zur Durchführung von Konzerten genutzt werden.
Deutsche Neonazibands veröffentlichten letztes Jahr 124 CDs, die Zahl der in Deutschland herausgegebenen CDs ausländischer Neonazibands ist mit 38 deutlich höher als 2004 (20). Erkenntnisse über Produktionszahlen lassen die bisher angenommene durchschnittliche Auflagenhöhe von 3.000 pro CD zu niedrig erscheinen. Die Marktführer im Geschäft mit neonazistischer Musik, Bekleidung und Accessoires erzielten 2005 Jahresumsätze von jeweils mehr als 500.000 Euro
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