Mittwoch, September 22, 2004
de.indymedia.org | NPD - Partei für Neonazikader
Kurz vor dem Wahlerfolg der NPD in Sachsen verkündeten drei führende Köpfe der "Freien Kameradschaften" ihren Eintritt in die NPD. Wird die NPD erneut ein Sammelbecken für militante Neonazis?
Nach mehreren Verboten neonazistischer Parteien etablierte sich die NPD ab Mitte der Neunziger Jahre als Sammelbecken für militante Neonazis. Diese traten nach und nach wieder aus dem starren Parteigefüge aus und gründete sogenannte "Freie Kameradschaften" und agierten fortan ohne Parteistruktur und waren weniger anfällig für Parteiverbote.
Nachdem es immer wieder zu gemeinsamen Aufmärschen von NPD und freien Kameradschaften kam und einige Neonazikader in Sachsen für die NPD auf Wahlkampf gingen, verkündeten am 18. September Thomas Wulff (Steiner), Thorsten Heise, Ralph Tegethoff ihren Eintritt in die NPD.
Aus diesem Anlaß wurde extra ein Website geschaltet, auf der sich neben eienn Text der drei neuen Parteimitglieder auch eine Stellungnahme des Parteipräsidium der NPD findet.
In der mit "Volksfront statt Gruppenegoismus" überschriebenen Stellungnahme wird eine neue Gemeinschaft von Neonazis heraufbeschworen. Es werden Fehler der Partei eingeräumt und gezielt wird um die Aktiven der Freien Kameradschaften geworben. Die NPD erhebt nicht mehr einen Alleinvertretungsanspruch für den "Nationalen Widerstand", sondern will sich in Zukunft als ein Teil davon sehen. Sie wirbt für ihre Parteiarbeit und bekräftigt gleichzeitig, wie wichtig ihr neben dem Kampf um die Parlamente auch der Kampf um die Straße sei.
Die drei neuen Parteimitglieder betonen in ihrer Erklärung ebenfalls die Wichtigkeit einer neuen Einheit im Neonazilager. Sie sehen sich "aber nach wie vor in einer herausragenden Verantwortung gegenüber der GESAMTBEWEGUNG." Ihre Erklärung beenden die drei mit der Parole "Nichts für uns ? Alles für Deutschland!"
In einer weiteren Erklärung der Homepage ist ebenfalls immer wieder die Rede davon eine Einheit unter den Neonazis zu schaffen und "Gruppenegoismen, persönliche Animositäten oder berechtigte Kritikpunkte im Verhalten des jeweils Anderen ? eine mit pseudorevolutionärem Gehabe verbrämte ?Sich-gegeneinander-ausschließende-Debatte?" zu beenden. Die NPD wird zu "Teil des nationalen Widerstandes" erklärt. Sie wird als "eine entscheidende parteipolitische Kraft im parlamentarischen Kampf". Ihre Vertreter hätten " glaubwürdig deutlich gemacht, daß es nunmehr auch Ihnen um die Gestaltung einer wirklichen Gesamtbewegung geht.". Die Erklärung endet mit dem Bekenntnis "Wir stehen mit unserem Handeln als freie Nationalisten für die Schaffung einer Bewegung des nationalen Widerstandes ? ob in freien Zusammenhängen oder in einer Partei !"
Nur einer wird bei dem Ganzen nicht mitmachen wollen - Christian Worch. Mit seinem altem Freund Thomas Wulff mit dem er zusammen der "Nationale Liste" vorstand liegt er schon lange im Streit. Auch an ihn dürfte der Appell des NPD-Präsidiums "an alle volkstreuen Deutschen, die sich unserem Gedanken einer ?Volksfront von rechts? nicht anschließen können, nach der Devise ?Getrennt marschieren, aber vereint schlagen?, nicht das Heil in einem kräftezehrenden Gegeneinander zu suchen, sondern sich auf den eigenen Weg zu konzentrieren, ohne andere Konzeptionen zu diskreditieren", gerichtet sein.
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