Donnerstag, September 23, 2004

Rechtsextremisten: Die Möchtegern-Allianz - Politik - SPIEGEL ONLINE

Die rechsextreme Szene galt bislang als zerstritten. In Berlin trafen sich nun die Vorsitzenden von DVU und NPD, um die Zusammenarbeit der rechten Parteien bei den Bundestagswahlen 2006 auf den Weg zu bringen. Dazu wird es nur teilweise kommen. Denn der Vorsitzende der Republikaner zieht nicht mit. Am Vormittag hatte sich der DVU-Vorsitzende Gerhard Frey, Verleger, Immobilienbesitzer und Multimillionär, mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt in Berlin getroffen. "Voigt und ich kennen uns seit Jahren und wir haben ein erstes Sondierungsgespräch geführt. Ergebnis ist, dass wir unter keinen Umständen bei den anstehenden Wahlen gegeneinander kandidieren wollen. Das gilt auch für die Bundestagswahl", sagte Frey gegenüber SPIEGEL ONLINE. (...) Bislang war auf die Spaltung der rechtsextremen Szene Verlass. Durch Intrigen setzten sich die Parteien nicht nur gegenseitig zu, auch innerhalb der Gruppierungen blühte der Spaltpilz. So zerfiel die DVU-Fraktion nach ihrem Einzug 1998 im sachsen-anhaltinischen Landtag. Die Haltung Schlierers, eines Rechtsanwalts aus Stuttgart, wird von der NPD offen bekämpft. Bei dessen Äußerungen handele es um eine isolierte Meinung, so NPD-Sprecher Klaus Beier: "Schlierer wird in seiner Partei alleine dastehen. Seine Tage sind gezählt". Schließlich habe das Gebot, sich gegenseitig keine Konkurrenz zu machen, auf Landesebene schon funktioniert, so Baier. "In Sachsen ist fast der gesamte Landesvorstand der Republikaner geschlossen zur NPD übergetreten." Der Testfall für eine Zusammenarbeit war in Dresden gelegt worden. Bei den Kommunalwahlen im Mai hatten sich Republikaner, NPD und DVU sowie verschiedene Kameradschaften zum "Nationalen Bündnis Dresden" zusammengeschlossen. Sie erhielten drei Sitze. siehe auch: NPD und DVU planen gemeinsame Liste

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