Freitag, September 24, 2004
taz 24.9.04 Straßennazis strömen jetzt in die NPD
Die NPD erlebt eine Beitrittswelle. Vor allem militante Neonazis zieht es in die Partei. Bei Wahlen will die NPD künftig zusammen mit der DVU antreten. Innenminister Schily sieht keine Chance für ein erneutes Verbotsverfahren (...) Spätestens seit der Sachsenwahl erfährt die NPD zudem bundesweit einen Zulauf - und zwar vor allem von militanten Neonazis.
Diesen Trend kurbelten drei führende Kader der "Freien Kameradschaften" an, die vor einigen Tagen ihren Parteibeitritt angekündigt hatten: Thorsten Heise von der Kameradschaft Northeim, bereits mehrfach wegen rechtsextremer Straftaten verklagt, Ralph Tegethoff und der Hamburger Thomas Wulff. Diesem Schritt sind inzwischen zahlreiche Kameraden gefolgt. "Die NPD sucht die Zusammenarbeit mit anderen rechtsextremistischen Szenen", sagte der Präsident des sächsischen Landesamts für Verfassungsschutz, Rainer Stock. Die Beitrittswelle ist umso auffälliger, als die NPD noch im vergangenen Jahr massiv an Mitgliedern verlor. 2001 hatte die NPD noch rund 6.500 Mitglieder, zwei Jahre später waren es nur 1.500.
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