Mittwoch, September 22, 2004
Yahoo! Wenn die Jugend wählen dürfte - 16- und 17-jährige Brandenburger favorisieren rechtsextreme DVU - SPD und CDU nicht gefragt
Rechtsextremes Gedankengut ist bei Brandenburger Jugendlichen offenbar tiefer verankert als bisher angenommen. Wenn 16- und 17-Jährige den Landtag wählen dürften, dann würde die rechtsextreme DVU die stärkste Fraktion stellen. Bei einer erstmaligen landesweiten Aktion «Brandenburg wählt: Mach's mit 16» wurde die Rechtsaußen-Partei mit 22,7 Prozent deutliche Wahlsiegerin. Zudem stimmten 4,8 Prozent für den NPD-Ableger «Ja zu Brandenburg». Auf Platz zwei kam die PDS mit 16,5 Prozent. Noch schlechter schnitten die SPD mit 14,3 Prozent und die CDU mit 13,4 Prozent ab. Die Grünen erreichten 8,8, die FDP 7,1 Prozent. Die Projekt-Organisatoren bezeichnen das Ergebnis als «Trend zur Landtagswahl» am Sonntag.
Insgesamt nahmen 800 von über 75 000 Brandenburger Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren an der «Wahl» teil. Andrea Isermann-Kühn vom Projekt-Ausrichter «Dorfwerkstadt» in Berlin weist jedoch darauf hin, dass die Abstimmung nicht repräsentativ ist. Niemand könne überprüfen, «ob tatsächlich nur die angestrebte Zielgruppe gewählt, und ob jeder nur seine eine Stimme abgegeben hat». Die Wahl erfolgte online und per Stimmzettel. Weitere Organisatoren der Jugend-Aktion waren die Berlin-Brandenburgische Landjugend, die Evangelische Jugend und die Landesarbeitsgemeinschaft Multimedia Brandenburg.
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