Mittwoch, September 08, 2004

Zahl der Neonazis nimmt zu

Rechtsradikale rekrutieren immer mehr Mitglieder und trauen sich zunehmend in die Öffentlichkeit In Berlin gehen - wie auch andernorts - die Neonazis in die Offensive. Vor allem die Szene der so genannten Kameradschaften ist in Bewegung, hat der Verfassungsschutz festgestellt. Die Zusammenschlüsse verzeichneten seit geraumer Zeit einen deutlichen Zulauf an Mitgliedern, seien zunehmend besser organisiert und suchten gezielt den Weg in die Öffentlichkeit, heißt es in einer der Berliner Morgenpost vorliegenden Verfassungsschutz-Analyse. Insider befürchten, dass sich in Berlin die Mitgliederzahl der Neonazi-Gruppen und Kameradschaften nahezu verdoppeln könnte. Für das Jahr 2003 verzeichneten Staats- und Verfassungsschützer in der Hauptstadt einen Anstieg der Mitgliederzahlen von 500 auf 750, im laufenden Jahr registrieren sie einen weiter anhaltenden Zulauf, bestätigte ein Staatsschützer. (...) Mit dem Mut zu öffentlichen Auftritten ist in der rechtsradikalen Szene auch die Aggressivität gewachsen. Via Internet und Flugblättern werden inzwischen nicht mehr nur Drohungen gegen Linke ausgestoßen, sondern auch gegen bürgerliche Politiker, gegen Lehrer, deren Geschichtsunterricht den Neonazis nicht passt, und gegen Polizeibeamte.

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