Donnerstag, Februar 16, 2006
16.02.2006: In Münster unerwünscht (Tageszeitung junge Welt)
Breites Bündnis gegen ersten Neonaziaufmarsch seit Jahren – von CDU bis DKP
Als der Gauleiter im August 1942 nach Münster kam, standen viele Münsteraner am Straßenrand mit ausgestrecktem Arm Spalier, und die Tribünen der Stadthalle waren bis auf den letzten Platz besetzt. Nun hat sich für nächsten Samstag wieder ein Gauleiter angesagt – Axel Reitz, selbsternannter Neonazichef im Rheinland und Mitglied im rechtsradikalen »Aktionsbüro West«, will mit 200 braunen Kameraden ab elf Uhr durch die Stadt marschieren. Doch anders als vor sechs Jahrzehnten werden die Münsteraner diesmal nicht »Heil Hitler!« rufen – der Neonazi aus Pulheim bei Köln ist in Münster unerwünscht. Mit einer mächtigen Demonstration unter dem Motto »Münster für Menschlichkeit – Flagge zeigen gegen Nazis« wollen die Einwohner der Universitätsstadt deutlich zeigen, was sie von Reitz und seinem Anhang halten.
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