Mittwoch, Februar 15, 2006

nachrichten.at: Terroristen sind nicht verrückt: In jedem schlummert ein Attentäter

Selbstmordattentäter sind keine Gottesfanatiker. Terroristen sind nicht verrückt. Sie haben in aller Regel eine normale Jugend. Sie stammen aus der Mittelschicht oder sogar höheren Schichten. Vom Durchschnitt unterscheiden sie sich durch eine bessere Ausbildung. Zu diesen Schlüssen kommen Roel Meertens, Bertjan Doosje und Yvonne Prins. Die drei Psychologen der Universität Amsterdam haben eine in den Niederlanden vieldiskutierte Studie herausgegeben mit dem Titel 'In jedem steckt ein Terrorist'. Aus der Sicht der drei Psychologen entscheidet die Gruppendynamik, ob jemand ein Terrorist wird. Die islamistische Ideologie allein spielt keine zentrale Rolle. Wichtig sei der Gruppenprozess, der einen Menschen zu extremen Taten führt. Die Radikalisierung erfolgt in mehreren Etappen. Am Anfang haben die Betroffenen oft das Gefühl, dass ihnen Unrecht angetan worden sei. Prins verweist auf den Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen: Viele Muslime fühlen sich in ihrer Ehre verletzt.

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